Dienstag, 11. Juni 2013

Hangover 3 ohne Hangover

Ja, ich habe es getan und mir "Hangover 3" im Kino angesehen und was soll ich sagen ... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Na gut, vielleicht weiß ich es doch. Ich sage: Hä? Und ich sage: Warum? Und ich sage: Was sollte das denn?

Angesichts des Titels und der zwei Vorgänger geht man bei diesem Film mit einer gewissen Erwartungshaltung ins Kino. Man rechnet mit einer fetten Party, von der man aber nur die Nachwirkungen zu sehen bekommt, die darin bestehen, dass die bereits bekannten Protagonisten in verschiedenen Stadien der Zerstörung an einem ihnen unbekannten Ort aufwachen, keine Ahnung haben, wie sie dahin gekommen sind und einer fehlt. Der Rest des Films besteht dann darin, herauszufinden, wie es so weit kommen konnte und wo auf dem Weg sie das verschollene Mitglied der Truppe verloren haben.

So weit, so gut.

Nur haben sie in diesem Teil leider den titelgebenden Hangover weggelassen und stattdessen eine Mischung aus Ocean's Eleven, Shawshank Redemption und [hier beliebigen Action-Film einsetzen] fabriziert, die, ohne Mike Tyson dafür aber mit einigen Toten, nur in Bezug auf die Darsteller etwas mit den ersten beiden Teilen zu tun hat.

Die Story in Kürze: Doug wird von einem Gangsterboss als Geisel genommen, um die anderen drei dazu zu bringen, dass sie Mr. Chow auftreiben, der eben diesem Gangster 21 Millionen Dollar in Gold geklaut hat. Auf dem Weg dahin gibt es neben einer geköpften Giraffe, einem erstickten Hahn, vergifteten Hunden und zugedröhnten Nutten außerdem ein paar per Kopfschuss hingerichtete Gangster.

Ich kann ja durchaus verstehen, dass sich das Original-Thema totgelaufen hat, war doch der zweite Teil bis auf einige wenige Details mit dem ersten identisch. Aber sich im dritten Teil vollständig vom Comedy-Genre zu verabschieden und stattdessen eher einen Action-Film zu machen, verlangt doch etwas zu viel Anpassungsfähigkeit vom Publikum. In Bezug auf meine Erwartungen an Hangover 3 hätte dieser überdreht, absurd, gerne mal eklig und auch durchaus schmerzhaft sein können und auch sollen - aber doch nicht realistisch brutal mit Quasi-Hinrichtungen und getöteten Tieren.

Und dabei kann ich mit der (wohlgemerkt aus Versehen) geköpften Giraffe sogar noch leben. Zwar fand ich auch das sinnlos und nicht wirklich witzig, aber anders als die Szene, in der Chow den Hahn erstickt, war es wenigstens nicht gruselig.

Erst im Abspann sieht man dann ein kleines Stück von dem Film, den man erwartet hatte. Und der machte gar keinen so schlechten Eindruck.